Auf dem Weg zur Zentralklinik

Im Jahr 2013 wurde die Idee zur Errichtung einer gemeinsamen Zentralklinik für die Stadt Emden und den Landkreis Aurich entwickelt. Ärzte, Pflegedirektoren, Geschäftsführer und die Gesellschafter der drei be­stehenden Krankenhäuser (Klinikum Emden sowie Ubbo-Emmius-Klinik Aurich und Norden) verfolgen seitdem die Realisierung eines moder­nen und zentral gelegenen Krankenhauses, das – geplant im Mittel­punkt der drei Städte – mit kurzen Fahrzeitenfür die Menschen gut erreichbar ist.

Idee zur Zentralklinik

Die Idee zur Errichtung und Inbetriebnahme eines gemeinsamen Zentralklinikums der Stadt Emden und des Landkreises Aurich wurde 2013 entwickelt und im Rahmen eines gemeinsamen Workshops intensiviert. Anlass waren unter anderem Faktoren wie der sich verschärfende Ärztemangel, der zunehmende demografische Wandel, die zunehmende Spezialisierung der medizinischen Fachdisziplinen und die fortschreitende Verlagerung vom stationären in den ambulanten Bereich mit der Folge der weiteren Schrumpfung kleinerer Fachabteilungen.

2013
Machbarkeitsstudie und Standortgutachten

Im Oktober 2013 fiel die Entscheidung, die Machbarkeit einer Zusammenführung der Kliniken in Emden, Aurich und Norden zu prüfen. 

Als möglicher Ort für ein gemeinsames Krankenhaus zwischen den bisherigen Krankenhausstandorten wurde der Suchraum Georgsheil in der Gemeinde Südbrookmerland identifiziert. Als mögliche Alternative sollte die Fusionierung der beiden Krankenhausgesellschaften unter Aufrechterhaltung der drei bisherigen Standorte untersucht werden.

Ende Januar 2014 wurde die sogenannte Machbarkeitsstudie Stufe I beauftragt, das Ergebnis war eindeutig: Eine Zentralklinik bietet mit Blick auf die Zukunft erhebliche Vorteile hinsichtlich Innovation und  Schwerpunktbildung. Dies sei auch wichtig, um attraktiv für Fachkräfte zu bleiben.

2014
Gründung der Trägergesellschaft und Einigung mit Betriebsräten

Im Juli 2014 erklärten die Betriebsräte der UEK Aurich/Norden und des Klinikums Emden im Rahmen eines Pressegesprächs, dass sie hinter dem Projekt „Zentralklinik“ stehen. Sie sprechen sich dafür aus, eine zweite Stufe der Machbarkeitsstudie einzuleiten, um die Umsetzbarkeit eines Zentralkrankenhauses detaillierter zu beschreiben und weiter zu prüfen.

Im März 2015 wurde dann eine Absichtsvereinbarung (Letter of Intent) geschlossen, die Regelungen für soziale Fragen im Zusammenhang mit der vollständigen Zusammenführung der beiden bisherigen Krankenhausgesellschaften in die neue Zentralklinik enthält. 

 

2015
Informationskampagne

Parallel zu den Planungsarbeiten starteten im April 2015 die Stadt Emden und der Landkreis Aurich zusammen mit den Krankenhäusern eine umfassende Informationskampagne, damit die Bürgerinnen und Bürger der beiden Gebietskörperschaften sich von der Vorteilhaftigkeit des gemeinsamen Zentralklinikums überzeugen konnten. Möglichkeiten zur Diskussion boten Informationsveranstaltungen, Regionalgespräche und ein Infomobil.

2015
Raumordnungsverfahren

Ab September 2015 sollten geeignete Flächen für ein Zentralklinikum identifiziert werden. Verschiedene Fachgutachten wurden in Auftrag gegeben und bearbeitet (u. a. Verkehrsgutachten und langfristige Auswirkungen auf die Mittelzentren). 

2016
1. Bürgerentscheid

Ein Teil der Bevölkerung, die Lokalpolitik der Stadt Aurich und die Lokalpolitik der Stadt Norden sprechen sich öffentlich gegen die Pläne zur Errichtung eines gemeinsamen Zentralklinikums und für den dauerhaften Erhalt der bisherigen Standorte aus. Städteübergreifend hat sich ein Aktionsbündnis gebildet. 

Im Februar 2017 gab es sowohl in der Stadt Emden als auch im Landkreis Aurich genehmigte Bürgerbegehren zu diesem Thema. Während die Auricher sich für die Zentralklinik entschieden, stoppten die Emder Bürger das Vorhaben vorläufig.

2017
2. Bürgerentscheid

Im Jahr 2019 wurden verschiedene Ideenwerkstätten mit Bürgerbeteiligung durchgeführt. Darin wurden Notfallkonzepte für die "Ist"-Situation mit drei Standorten und für den Fall des Baus einer Zentralklinik erarbeitet sowie die Themen Erreichbarkeit und Quartiersentwicklung diskutiert. 

Im Mai 2019 kam es zu einem zweiten Bürgerentscheid, der positiv für die Zentralklinik entschied. 

2019
Grundstückssicherung

Zwischen Bundesstraße 72 im Süden und Uthwerdumer Straße im Westen wird in den nächsten Jahren die Zentralklinik Uthwerdum geplant. Die entsprechenden Grundstücksverträge auf einer insgesamt rund 37 Hektar großen Fläche sind unterzeichnet. Im Spätherbst 2020 begannen die Grundstücksgespräche mit den Eigentümern unter Federführung der Geschäftsführung der Trägergesellschaft und mit intensiver Unterstützung durch die Gemeinde Südbrookmerland. Innerhalb weniger Monate wurde in diesen konstruktiven Gesprächen Einigkeit erzielt, so dass der eng gesteckte Zeitplan eingehalten werden konnte.

Nähere Informationen zum Baufeld

2020
Architektenwettbewerb

Nach der Qualifikationsphase bis April 2020 waren noch 16 Architekturbüros – darunter auch Büros aus dem europäischen Ausland – aufgefordert, ihre Ideen für eine Zentralklinik in Ostfriesland umzusetzen. Die Jury-Auswahl erfolgte im Oktober. Drei Entwürfe wurden in die engere Auswahl genommen, Platz 1 erreichten dabei gmp International GmbH, Aachen mit WES GmbH LandschaftsArchitektur, Hamburg, die nun in Zusammenarbeit mit der Trägergesellschaft federführend für die Umsetzung der Zentralklinik verantwortlich sind. 

Nähere Informationen zum Architektenwettbewerb

2020
Abgabe Förderantrag

Am 18. Februar 2022 haben Vertreter der Trägergesellschaft die abgeschlossene Entwurfsplanung in Form der Baufachlichen Förderantragsunterlage (FA-Bau) beim Land Niedersachsen eingereicht. Im Sommer desselben Jahres kam bereits die Entscheidung des niedersächsischen Krankenhausplanungsausschusses: Er empfiehlt dem Land eine Förderung des Bauvorhabens von 460 Millionen Euro, etwa 81 Prozent der im Förderantrag zugrundegelegten Kostenberechnung von 567 Millionen Euro.

2022
Geplanter Baustart

Sobald alle rechtlichen Verfahren durchlaufen wurden, kann der Startschuss für das Bauvorhaben fallen. Geplant ist dies im Jahr 2023.

2023
Geplante Fertigstellung
2028